Crashtest 2022

Mit diesem Crashtest untersuchten die Studierenden der Fahrzeugtechnik ein auf deutschen Landstraßen typisches Unfallszenario: Den Frontaufprall eines von der Fahrbahn abkommenden Pkws auf ein Brückengeländer. Im Zuge dessen wurden auch zwei ISOFIX-Nachrüstsets für Kindersitze auf ihre Crashsicherheit analysiert.

Was wurde untersucht?

Es wurde ein Frontalaufprall eines Mittelklasse-Pkws auf ein zertifiziertes Fußgängerrückhaltesystem (ein Brückengeländer) untersucht. Die Crashgeschwindigkeit betrug hierbei 65 km/h. Es trat eine massive Eindringung des Geländers in den Motorraum auf. Durch die schmale Frontgeometrie des Geländers kam es zu einem späten Zünden der Airbags. Trotz dieser vergleichsweise gefährlichen Unfallkonfiguration wurden an den vorderen „Insassen“, dargestellt durch zwei Crashtestdummies moderate Belastungen gemessen, welche mit hoher Wahrscheinlichkeit nur leichte Verletzungen zur Folge hätten.

Auf der Rückbank des Fahrzeugs waren zwei Kindersitze auf sogenannten ISOFIX-Nachrüstsets montiert. Die frei verkäuflichen Nachrüstsets wiesen keine ECE-Prüfplaketten auf und erschienen so schlecht konzipiert und konstruiert, dass der Dozent Prof. Dr.-Ing. Darius Friedemann sich für den Verbot dieser Sets engagiert. Beim Crash konnte klar gezeigt werden, dass diese Nachrüstsets nahezu keine Rückhaltung bei Crashlast bieten und im Falle eines Unfalls lebensbedrohliche Verletzungen für so gesicherte Kinder auftreten können.